Schlossfestspiele Freiberg 2009

Mit diesem Projekt soll eine neue Form im Umgang mit romantischen Texten von Novalis erprobt werden. Auf Grundlage einer CD-Edition zum Gesamtwerk des Dichters – „Menschsein ist eine Kunst. Novalis“ – entsteht eine 3-tägige Performance, die zunächst zweimal zur Aufführung kommen soll.

Den Beginn macht eine „Lange Nacht des Novalis“, in der in sämtlichen Räumen des Schlosses Freudenstein Texte des Romantikers gelesen, gesungen, gemalt, vertont, vertanzt usw. werden. Autoren, Künstler, Tänzer, Musiker und Schauspieler, ob Laien oder Profis, stellen den Zuschauern „ihren“ Novalis vor: Originaltexte des Dichters sollen Grundlage sein, können aber abgewandelt werden. In einer ganzen Nacht kann man im Schloss den Novalis von damals entdecken und seine Nachfahren, die im 21. Jahrhundert in einen neuen Dialog mit dem Romantiker treten.

Die zweite Nacht trägt den Titel „Novalis rocks the house“ und wendet sich noch mehr als die „lange Nacht des Novalis“ an ein jugendliches Publikum. 2 DJs gehen mit den Texten Novalis‘ neu um, unterlegen sie mit Musik, crashen seine Worte und mischen diese neu. Abgerundet und ergänzt wird der Abend durch einen Poetryslam, indem nicht nur der Dichter des ausgehenden 18. Jahrhunderts, sondern auch seine „Erben“ aus dem 21. Jahrhundert zu Wort kommen. Vorträge und Gesprächsrunden zur Romantik in der Popmusik des 21. Jahrhunderts bestärken ebenfalls die Interaktion mit den Zuschauern.

Abschließend wird speziell für Kenner und Freunde des literarischen Werkes von Novalis in einer klassischen Sonntagsmatinee die CD-Edition vorgestellt. Zu dieser Veranstaltung wird mit einem europäischen Fachpublikum gerechnet. Aus diesem Grund ergänzen herausragende Übersetzungen die deutschsprachige Präsentation.

Das Projekt erhofft sich einen Austausch – nicht nur zwischen den Künstlern mit dem Dichter Novalis – sondern auch unter den Generationen, die jede einen anderen Blickpunkt auf romantische Literatur hat, aber im Werk des Novalis vielleicht eine neue Diskussionsgrundlage findet. Ältere Leser schätzen den Dichter auf eine andere Art und Weise, als Jugendliche. Doch ist die Perfomance so angelegt, dass alle Generationen angesprochen und gefordert werden und so ein neuer Dialog möglich wird.