Der Drache

Märchenkomödie in drei Akten von Jewgeni Schwarz

In einer Stadt herrscht seit 400 Jahren ein schrecklicher Drache. Er saugt die Menschen aus, plündert ihre Vorräte und jedes Jahr holt er sich eine Jungfrau. Als nächste ist Elsa dran, die Tochter des Stadtarchivars Charlemagne.

Da erscheint Lanzelot, Held von Beruf. Er tritt an, um Elsa zu retten und die Stadt aus den Klauen des Drachen zu befreien. Der Haken: Die Einwohner der Stadt wollen gar nicht befreit werden. Sie haben sich angepasst und daran gewöhnt, ihren Drachen zu lieben. Selbst Elsa ist mit ihrem Los einverstanden.


Schließlich kommt es aber doch zum Kampf. Und Lanzelot schlägt dem Drachen alle seine Köpfe ab.

Wird jetzt alles gut? Wie im Märchen? Lanzelot muss erkennen: um mündige und freie Menschen zu schaffen, genügt es nicht, einem Untier das Haupt abzuschlagen. Der Kampf gegen Tyrannei muss vielmehr im Kopf jedes einzelnen Menschen gewonnen werden.

Das 1943 geschriebene Stück von Jewgeni Schwarz ist eine politische Parabel auf Diktatur und Untertanengeist. Es war im Jahr seiner Entstehung so heikel, dass es für 17 Jahre verboten wurde. Heute ist es 80 Jahre alt und erneut von einer bitteren Aktualität.